Was ist eine Mediation
Mediation heißt Vermittlung und ist ein außergerichtliches, nicht öffentliches Verfahren konstruktiver Konfliktregelung. Die Streitparteien suchen mit Unterstützung eines Dritten, des Mediators, einvernehmliche Regelungen, die den Konflikt belegen und ihren individuellen Bedürfnissen und Interessen dienen.
Es werden individuelle Win-Win-Lösungen angestrebt, die gegenwarts- und zukunftsorientiert sind. Beide Parteien haben die Kontrolle über den Ausgang des Konfliktes. Die Orientierung an der Sache macht auch unkonventionelle Lösungen möglich und die Streitparteien haben einen größeren Handlungsspielraum als bei anderen Methoden, z. B. Gerichtsverfahren.
Damit eine Mediation stattfinden kann, muss ein benennbarer und konkreter Konflikt vorliegen und beide Konfliktpartner müssen freiwillig und selbstverantwortlich zu einer einvernehmlichen Lösung bereit sein.
Mediation ist…
- ein modernes, professionelles, kostengünstiges und vielfältig erprobtes Verfahren zur Lösung von Konflikten
- ein Prozess, der ganz bestimmten Regeln unterliegt
- kann überall dort erfolgreich eingesetzt werden, wo zwei oder auch mehrere Menschen sich streiten: z.B. in Schulen oder bei der Jugendarbeit, in Beruf, Familie, Unternehmen, Organisationen, Verwaltungen, in der Politik, bei Umweltkonflikten, bei Mietstreitigkeiten, im Täter-Opferausgleich
- kann gerichtliche Auseinandersetzungen ersparen, da am Ende einer erfolgreichen Mediation für alle an einem Konflikt Beteiligten ein tragfähiger Kompromiss steht und die Parteien durch Mediation aus einer "Sackgasse herauskommen"
- hat eine sachliche Ebene, ermutigt zu mehr Selbstbehauptung und Einfühlung, gegenseitiger Fairness, ist ein unbürokratisches und effektives Verfahren
- hat eine emotionale Ebene: Mediation hilft, destruktive Gefühle zu überwinden, führt dazu, dass beide Seiten zufrieden und dankbar reagieren, erneuert persönliche Beziehungen, wandelt Gegnerschaft mitunter gar zu Freundschaft, bestärkt eigene Kompetenz und Kreativität, bedeutet gegenseitige Aufwertung, erleichtert den Umgang der Beteiligten nach einem Konflikt, verursacht bei den Betroffenen ein Gefühl der gerechten Behandlung, spart dadurch "seelische Kosten", die langwierige Auseinandersetzungen stets begleiten: z.B. Alpträume, ständiges Grübeln, Gefühle der Hilflosigkeit
- hat eine energetische Ebene: Konflikte werden zügig bearbeitet, wobei Bedürfnisse, Gefühle und Ziele berücksichtigt werden
- fördert emotionale Intelligenz: Betroffene erlernen - auch für die Zukunft - neue Konfliktlösungsmodelle; sie gestalten ihre Konfliktlösung aktiv mit, es gibt keine übergeordnete dritte Instanz, die ein "Urteil fällt " oder einen von übergeordneter Stelle erwirkten Vergleich.
Kennzeichnend für die Mediation ist darüber hinaus:
- Sie setzt eine fundierte Ausbildung voraus und kann von allen Menschen erlernt werden.
- Sie verfügt über einen wissenschaftlich fundierten Hintergrund.
- Sie entspringt einer humanistischen Grundhaltung.
- Mediation hat gesellschaftliche Auswirkungen.
- Sie prägt eine neue Konfliktkultur: Gegenseitiger Nutzen statt allseitiger Schaden.
- Sie wird in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens zunehmend angewandt - national und international.
- Sie kann die Gerichtsbarkeit entlasten.
- Sie ist weit mehr als nur eine Alternative oder Ergänzung zur Rechtssprechung, da es vor allem auch um den alltäglichen Umgang mit Konflikten in allen Bereichen des Lebens geht, egal ob dies persönliche, gesellschaftliche, wirtschaftliche oder politische Bereiche sind.
Mediation ersetzt und ergänzt andere Konfliktlösungswege, insbesondere
- wenn die Streitenden ein Interesse an guten zukünftigen Beziehungen haben,
- wenn alle eine einvernehmliche Lösung anstreben,
- wenn sich Streit in Verstehen verwandeln soll,
- wenn der Streit komplex ist, wenn der Konflikt nicht oder nur schlecht direkt gelöst werden kann,
- wenn die Situation ausweglos ist, sich in einer Sackgasse befindet.